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Die ersten Jahre
Die Idee, einen
Bundeswettbewerb Jugend streitet zu initiieren,
entstand im Herbst 1990.
Grundgedanke dabei war es, einen nachhaltigen Anreiz zu schaffen,
damit sich Jugendliche mehr mit Politik befassen. Jugendliche
sollten im großen Maßstab im Bereich der politischen Rhetorik
qualifiziert werden. Gleichzeitig sollte, insbesondere mit den
Wettbewerbsgewinnern, ein Potential für politischen
Führungsnachwuchs gewonnen werden. Von Anfang an waren als neues
Element der politischen Bildung neben der erforderlichen Ausbildung
in Rhetorik sowohl die öffentlichkeitswirksame Veranstaltungsform in
den Regionen, Ländern und auf Bundesebene als auch eine
politisch-praktische Preisgestaltung (Interviews, Praktika etc.)
vorgesehen: Sie sollten auch als Anreiz dienen, am Wettbewerb
teilzunehmen und zugleich langfristiges Interesse und politisches
Engagement erleichtern/fördern.
Am 10.11.1991
wurde in Bonn der Trägerverein Jugend streitet e.V.
gegründet. Gründungsvorsitzender war Loring Sittler. Das
ausschließliche Ziel des Vereins ist es, einen Bundeswetttbewerb
aufzubauen und nachhaltig durchzuführen. Das erste ausführliche
Konzept, einschließlich Zeit-, Ablauf- und Finanzierungsplan wurde
im Februar 1993 erstellt. Bestandteil des Projekts waren von
Anfang an qualifizierende Seminare, transparente
Bewertungskriterien, ein Bundeskuratorium Streitkultur und die
Beschränkung auf politische Themen.
Der
erste Wettbewerb
Erst durch die Initiative
von Uwe Grieger, Vereinsvorstandsmitglied und damals
persönlicher Referent der damaligen Präsidentin der Hamburger
Bürgerschaft, Frau Ute Pape, wurde unter Mitwirkung vom
Ansgar Kemmann, ebenfalls Vereinsmitglied, ein im
Vergleich zur urprünglichen Jugend-streitet-Version stark verkürztes
Konzept für einen hamburgischen Landeswettbewerb Jugend
debattiert zusammen mit lokalen Sponsoren entwickelt und
seit 1999 insgesamt dreimal (zuletzt 2002) als
Landeswettbewerb mit steigenden Teilnehmerzahlen durchgeführt.
Im Oktober 1999
erhielt Ansgar Kemmann, der im Jahr 1993 als Mitglied dem
Trägerverein Jugend streitet beigetreten und als
Mitarbeiter am Tübinger Institut für allgemeine Rhetorik tätig war,
von der Hertie-Stiftung den Auftrag, sowohl eine Dokumentation über
die Rhetorik in Schule und Hochschule zu erstellen, als auch ein
Gutachten zu erarbeiten zu dem Thema "Wie kann in Deutschland
Rhetorik in Schule und Hochschule wieder eingeführt werden?" Beides
wurde Ende 2000 schriftlich vorgelegt und führte zur
Empfehlung eines Bundeswettbewerbs Jugend debattiert.
Parallel dazu legte der Verein Jugend streitet im
November 1999 der gemeinnützigen Hertie-Stiftung das
ausführliche Konzept des Bundeswettbewerbs Jugend streitet
zur Förderung vor.
Der
Bundeswettbewerb
Die gemeinnützige
Hertie-Stiftung hat zunächst in den Jahren 2000 und 2001 als
eigenes Pilotprojekt "Rhetorik in die Schule! Jugend debattiert -
Training und Wettbewerb" in Frankfurt durchgeführt, der sich
weitgehend an den Hamburger Erfahrungen orientierte und als
Vorlaufprojekt für den aufzubauenden Bundeswettbewerb dienen sollte.
Dem Verein Jugend streitet gelang es, den
Bundespräsidenten als Schirmherrn für das Projekt zu gewinnen und
die Verbindung zur gemeinnützigen Hertie-Stiftung herzustellen. Der
Verein wirkte auch bei der Erarbeitung der endgültigen
Projektvereinbarung zwischen dem Bundespräsidialamt und der
gemeinnützigen Hertie-Stiftung mit. Zum offiziellen Beginn des
Bundeswettbewerbs Jugend debattiert gab es eine
Auftaktveranstaltung im Schloß Bellevue am 15.11.2002, bei
der Bundespräsident Rau unter anderem sagte:
"Das Konzept für einen solchen Wettbewerb existiert schon seit
längerem. Vor zehn Jahren hat sich ein Verein "Jugend streitet"
gebildet. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die sprachliche und
politische Bildung junger Menschen zu verbessern und damit die
demokratische Kultur unseres Landes zu stärken. Das ist ein
herausragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Ich freue
mich sehr darüber, dass der Ideengeber und Vorsitzende des Vereins,
Herr Loring Sittler heute ebenfalls hier sein kann.".
Das Projekt des
Vereins Jugend streitet e.V. ist also erfolgreich gewesen: Der
Bundeswettbewerb existiert -- wenn auch unter etwas anderem Namen.
Für genauere Informationen über den regelmäßigen Wettbewerb siehe
www.jugend-debattiert.de. |